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Überblick zur Integrationsarbeit der FNNF in 2022

14. Mrz 2023

Auch im Jahr 2022 ging die Unterstützung von mir in zumeist wöchentlichem Rhythmus weiter. Über die Jahre hat es sich so entwickelt, dass ich hauptsächlich die Familie Hasan mit ihren 3 Kindern unterstütze, sowie die Freunde und Verwandten der Familie in deren Umfeld dabei mit berücksichtige. Meine Tätigkeitsfelder sind dabei vor allem Beratungen bei Fragen zu den Behörden (z.B. Ausländerbehörde, syrische Botschaft, Rathaus, Ordnungsamt, uvm.), sowie Gespräche zu allen Alltagsfragen, inkl. Briefe, Email Kontakte, Beantwortung von SMSen zu Themen von Haushalt, Arbeit, Schule, Beruf, Politik, Stadt. Hier gebe ich Unterstützung und Orientierung, damit alle anfallenden Aufgaben für die Familie möglichst reibungslos laufen können. Ein Großteil meiner Arbeit ist auch Aufklärungsarbeit. Wie läuft hier was, z.B. mit der Kommunikation, Verhalten, Regeln und Pflichten.

In diesem Jahr hat Herr Hasan eine 1. Arbeitsstelle in Vollzeit bekommen bei der Firma Ludollph in Borken. Hierfür wurden Bewerbungsschreiben usw. benötigt, die ich für ihn schrieb. Er ist nun nicht mehr beim Jobcenter. Es gab Schwierigkeiten bei der mittleren Tochter in der Schule (Mobbing). Hier fanden sehr gute Gespräche mit mir und der Schulleitung und dem Lehrer statt. Die Situation hat sich inzwischen aufgeklärt.
Einen Erfolg gab es mit dem Lernunterricht, so dass die Kids weiter, ohne zurück zu bleiben, in die nächste Klasse versetzt werden konnten. Die Schulnoten sind gut.

Eine gute Entwicklung gab es auch mit dem ältesten Sohn, 13 Jahre. Er ist nun fest in einem Fußballverein „FC Domstadt“ integriert und hat seine große Leidenschaft und Freunde darin gefunden. Einmal jährlich findet ein Camp statt, welches er 2022 das erste Mal besuchen konnte. Ohne die Stiftung wäre das nicht möglich gewesen. Die mittlere Tochter, 12 Jahre, ist in dem Verein „Närrische 11“ mit der Tanzgarde unterwegs. Sie hat durch das Tanzen, an Selbstvertrauen deutlich hinzugewonnen. Ich übernehme zusammen mit dem Vater den Fahrdienst zu allen Veranstaltungen. Die jüngste Tochter ist 11 Jahre. Da sie sich an gar nichts mehr in Syrien erinnert, scheint sie es deutlich leichter zu haben mit der Integration. Sie ist sehr kommunikativ und eine Frohnatur. Meine Unterstützung für sie ist eher emotionaler Natur. Wir fahren Rad oder gehen spazieren und reden dabei. Frau Omar, die Mutter der Kinder ist Hausfrau und hängt noch sehr an ihrer alten Heimat und ihrer Kultur. Gleichzeitig freut sie sich sehr für die Kinder und deren Entwicklungsmöglichkeiten. Mit ihr koche ich und lerne syrische Gerichte kennen. Außerdem lerne ich die syrische Gastfreundschaft beim gemeinsamen Essen kennen. Hierbei rücken die Themen in den Hintergrund und wir finden uns im gemeinsamen menschlichen Essensgenuß und lachen dazu.

Zum Abschluss gibt es noch eine sehr nette Geschichte zum Thema Integration: Bei einem Karnevals Büttenabend standen die Garden, einschließlich der mittleren Tochter nach dem erfolgreichen Auftritt auf der Bühne. Der 1. Vorsitzende bedankte sich bei allen und sagte, dass er sich speziell auch über ihr da sein freut. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Eine Lehrerin, die mich kennt, schaute mich an und sagte mit Tränen in den Augen: Das nennt man Integration.

Also die Arbeit lohnt sich! Die Erfolge sprechen für sich, wenn man eine Familie an die Hand nimmt und den Freunden und den Familien im Umfeld mit Rat und Tat zur Seite steht. Die Stiftung leistet hierbei einen übergroßen Beitrag. Danke dafür an alle!

Mein Name ist Monika Paulig, ich bin geboren Jahrgang 1963, verheiratet und arbeite als Heilpraktikerin in eigener Praxis in Fritzlar. Heute möchte ich gerne Einblicke geben in mein Tätigkeitsfeld als Integrationsbeauftragte für Migration für die Stiftung FNNF.