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Die Integrationsarbeit der Stiftung FNNF in 2023

8. Nov. 2023

Es sind nun schon mehrere Jahre in denen ich als Integrationsbeauftragte für die FNNF Stiftung tätig bin. In diesem Rahmen stehe ich der Familie Hasan und ihren Verwandten und Freunden mit Rat und Tat zu Seite. Gemeinsam verbringen wir Zeit zusammen mit Kochen, Musizieren und Singen. Auch die Besprechung der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Krisenthemen kommen nicht zu kurz. Auf all diesen Ebenen ist auch im vergangenen Jahr meine Integrationsarbeit positiv weitergegangen, mit vielen gelungenen Einzelschritten.

Dazu gehört zunächst einmal wie die Kinder sich in diesem Jahr entwickelt haben. Ich stand Ihnen 2023 neben der Betreuung der schulischen Aufgaben insbesondere auch emotional zu Seite.
Mittlerweile sind die Kinder schon Jugendliche im Alter von 12, 13, und 14 Jahre. Sie erhielten den ersten Fremdsprachenunterricht und wurden mit guten Noten weiter versetzt.

Besonderes Augenmerk legte ich dabei auf die zwei Mädchen. Ihre Begleitung ist mir besonders wichtig, damit sie weiter die Möglichkeit zu einer guten Schul-und Ausbildung bekommen, was in der syrischen Kultur nicht unbedingt selbstverständlich ist. Die Mädchen, Minas und Nagam sind sportlich sehr aktiv. Mit Fahrrädern die ich ihnen besorgt habe erkunden sie viel und gern die Umgebung. Nagam, die Mittlere, war schon mehrfach in der Tageszeitung mit ihrem Tanzverein und ausserdem war sie bei einer Lauf- und Spendenaktion unter den Besten ihrer Schule.
Ihr ältester Bruder, Baran, ist weiter im Fußballverein und gewinnt dadurch viele Freunde und ist super integriert. Er wollte einmal zum Militär, doch heute lehnt er es strikt ab eine Waffe bedienen zu wollen.

Insgesamt sehe ich bei diesen syrischen Jugendlichen sehr viele positive Entwicklungspotentiale und Weiterentwicklung in ihrer Persönlichkeit. Bei Ihnen und auch bei den Eltern und Verwanden gab es für mich auch in diesem Jahr viel Bürokratie zu bewältigen. Zum Teil in Kooperation mit ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern der Stadt Fritzlar. Unter anderem hat die Familie in diesem Jahr eine größere Wohnung gefunden, auch da war ich an ihrer Seite.

Ihre Mutter, ist immer zu Hause und sorgt sich rührend um ihre Kinder. Sie hängt noch am meisten an der syrischen Heimat, so dass ich hier nun durch die letzten Jahre auch freundschaftliche Hilfe leisten konnte, um das seelische Leiden ein Stück zu minimieren. z.B. auch Arztbesuche begleite.
Das Familienoberhaupt der Familie, Herr Hasan, ist mittlerweile unabhängig von fast allen bisherigen Unterstützungen durch die sozialen Systeme. Seine Arbeit als Lagerarbeiter gefällt ihm gut.
Diese Entwicklung lag mir besonders am Herzen. Dazu waren viele, mitunter auch harte Gespräche notwendig, die ich in diese Richtung geführt habe. Die Familie kann damit für sich selbst sorgen und lernt mehr und mehr westliche Werte mit ihrer bisherigen Kultur zu verbinden.
Für alle geht die Sprachentwicklung von Jahr zu Jahr auf individuelle Weise weiter.

Mein Fazit ist: Vieles ist gelernt und weitergegeben worden. Jetzt muss und wird ein geregelter Alltag auch immer mehr alleine gelingen. Ich bin sehr zufrieden mit all den Reifungs- und Entwicklungsprozessen. Doch zuletzt wird sich individuell zeigen, welche Samen in der Zukunft Früchte tragen werden.

Durch die kontinuierliche Einbindung meines Tätigkeitsbereichs in den größeren Rahmen der Stiftungsarbeit entstand ein lebendiges miteinander mit den Mitgliedern des Stiftungsrates. Diese intensive Zeit kommt nun zu einem Ende, da ich mich aus der Region verabschiede.
Die Jahre meines Engagements mit der FNNF Stiftung und der Integrationsarbeit erfüllen mich im Rückblick mit großer Dankbarkeit. Ich und alle Beteiligten durften viel mit- und voneinander lernen und weitergeben. Die Unterstützung von gemeinnütziger Tätigkeit in meinem Arbeitsbereich hat für mich weiterhin einen besonderen gesellschaftlichen Stellenwert.

Monika Paulig